Tipps zum sicheren Motorrad fahren - Teil 2

Fahrschule Plan B Gochsheim Greßthal Tipps Motorrad fahren

In dem zweiten Teil zum sicheren Motorrad fahren geht es um das Thema Lenken. Sicherlich hat noch keiner wirklich darüber nachgedacht, wie das Lenken eigentlich funktioniert, da man zumeist intutiv weiß, wie man handeln muss, um etwa ein Fahhrad in eine gewisse Richtung zu bewegen. Dennoch gibt es einige wichtige Dinge die man beim Lenken beachten sollten.

Lenken ist eine Abfolge komplexer Schritte, die dazu führen, dass sich das Motorrad in die gwünschte Richtung bewegt. Mit dem so genannten Lenkimpuls leitet man die Kurvenfahrt ein, nicht etwa nur durch reine Gewichtsverlagerung. Dazu gibt es einen einfachen Praxis-Test. Wenn man mit ca 35-40 km/h auf einem Platz fährt, sollte man versuchen ohne Einsatz des Lenkers, nur durch Gewichtsverlagerung eine Kurze bzw. einen Bogen zu fahren. Der Versuch wird scheitern, das Motorrad bewegt sich weiter gerade aus.

 

Einsatz des Lenkimpuls

Bei der Fahrt unterscheidet sich das Motorrad physikalisch vom Auto. In Kurven drängt dabei ein Auto nach außen, wohingegen ein Motorrad nach innen drängt. 

 

Beim Enleiten einer Linkskurve drückt man also unbemerkt am linken Lenkerende in Fahrtrichtung. In einer Rechtskurve dann umgekehrt am rechten Lenkerende. Paradoxerweise lenkt man somit das Vorderrad in die zur Kurve entgegengesetzte Richtung, also bei einer Rechtskurve nach links. Aber durch die Fliehkraft bleibt das Motorrad in der Kurve und in entsprechender Schräglage. Der Lenkimpuls dient eigentlich dazu, das Motorrad aus dem Gleichgewicht zu bringen und sich damit in die Kurve zu legen. 

 

Praxistest

Um diese physikalische Tatsache besser nachvollziehen zu können kann man wieder einen Praxistest machen. Wieder fährt man auf einem abgeschlossenen Platz mit ca 40 km/h in eine Rechtskurve mit großem Radius. Drückt man nun am rechten Lenkerende in Fahrtrichtung, kann man beobachten wie sich der Kurvenradius  verkleinert und die Maschine weiter in Schräglage geht.

 

Wozu diese Ganze Theorie? Nun, besonders hilfreich und wichtig ist der Lenkimpuls beim schnellen Ausweichen vor einem Hindernis.

 

Einem Hindernis ausweichen

Viele kennen es sicherilich aus eigener Erfahrung, plötzlich taucht ein Hindernis vor einem auf, etwa eine unachtsam aufgerissene Autotüre, oder ein Ball rollt auf die Straße und ein Kind könnte folgen. Jetzt kommt es darauf an schnell und richtig zu reagieren.

 

Das Zusammenspiel von Kupplung und Bremsen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Mann soll vor dem Hindernis so weit wie möglich herunter bremsen und dann mit gelösten Bremsen und gezogener Kupplung dem Hindernis ausweichen. Hier kann der Lenkimpuls für das schnelle Ausweichmanöver entscheidend sein. Daher sollte man das Ausweichen mit Kupplung immer wieder mal üben, um im Notfall routiniert zu sein.

 

Übung zum Ausweichen mit Kupplung

Dazu sollte man sich wieder auf einem freien Platz befinden. Die Übung wird bei ca. 45-50 km/h durchgeführt. Man kann natürlich auch erst mit niedriger Geschwindigkeit anfangen. 

Für die Übung zeichnet man mit Kreide eine Fahrgasse mit 2 Metern Breite auf, diese sollte etwa 10 Meter lang sein. am Ende der Gasse stellt man einen Pappkarton auf und im Anschluss zeichnet man eine zweite Fahgasse, die auf einer Geraden zu der ersten liegt. Nun fährt man mit ca 50 km/h in die erste Fahrgasse, bremst vor dem Hindernis ab und fährt mit gezogener Kupplung vorbei, um schließlich wieder in die zweite Gasse einzufahren. 

Um diese Übung richtig durchzuführen, muss man den Lenkimpuls nutzen. Das heißt nach Abschluss des Bremsens, drückt man am rechten Lenkerende in Fahrtrichtung, damit die Maschine eine leichte Linksbewegung macht, durch die Fliehkraft legt man sich automatisch in eine Rechtskurve.

 

Sicherlich klingt das alles sehr kompliziert, wenn man es aber ausprobiert und weiß wie es funktioniert, muss man die Physik dahinter natülich nicht im Kopf behalten. Einfach ausprobieren und mit der Übung überzeugen, dass die Kräfte so wirken, wie sie es tun.

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