Natürlich hofft man nie in diese Situation zu kommen. Man sieht ein Fahrzeug am Straßenrand, offensichtlich handelt es sich um einen Unfall. Sicherlich hat man während der Führerscheinausbildung einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert. Aber wie war das nochmal? Zuerst der Notruf? Die Unfallstelle sichern? Oder doch dem Verletzten helfen? Damit ihr für den Ernstfall gewappnet seid, hier nochmal eine kleine Übersicht, wie man vorgehen muss.
Ruhig bleiben!
Um helfen zu können, muss man zuerst selbst ruhig bleiben und darf nicht in Panik verfallen. Selbst wenn es schlimm aussieht, zuerst Durchatmen und dann loslegen.
Unfall melden
Damit Rettungswagen, Polizei und vielleicht auch Feuerwehr schnellstmöglich eintreffen, muss zuerst der Unfall unter 112 gemeldet werden. In der Notrufzentrale sitzt geschultes Personal, das alle notwendigen Fragen stellt, um den Einsatz richtig zu koordinieren.
Wichtige Informationen sind:
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Name des Anrufers
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Unfallart
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Unfallort
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Anzahl der Verletzten
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Schweregrad der Verletzungen
Das Telefongespräch niemals selbst beenden, sondern warten bis die Notrufzentrale das Gespröch beendet, es könnten noch Rückfragen oder wichtige Informationen folgen.
Eigenschutz
Es ist niemanden geholfen, wenn aus dem Helfer ein weiteres Opfer wird, deshalb Vorsicht beim Verlassen des Fahrzeuges, Überqueren der Straße und Absichern der Unfallstelle. Die mitführpflichtige Warnweste erfüllt hier gute Dienste, um besser gesehen zu werden.
Unfallstelle absichern
Der Notruf ist getätigt, jetzt kann die Unfallstelle abgesichert werden. Dazu den Warnblinkern einschalten. Das eigene Fahrzeug kann so abgestellt werden, dass eventuell Verletzte Personen, die auf der Fahrbahn liegen geschützt werden. Wichtig ist auch hier der Eigenschutz, deshalb nicht im Fahrzeug sitzen bleiben. Außerdem kommt jetzt auch das Warndreieck zum Einsatz. Innerorts sollte es etwa 50 m, auf Landstraßen 100 m und auf Autobahnen 150 m vor der Unfallstelle aufgestellt werden.
Wenn es mehrere Helfer gibt kann zusätzlich ein Helfer Warnzeichen geben.
Bergen der Opfer
Wenn die Verletzten ansprechbar sind, hilft man ihnen sich aus dem Fahrzeug zu entfernen und in Sicherheit an den Straßenrand oder hinter die Leitplanke zu bringen.
Sind die Unfallopfer bewusstlos, löst man den Sicherheitsgurt und befreit sie aus dem Auto.
Vorsicht bei schwerverletzten oder eingeklemmten Personen, wenn keine Gefahr besteht, etwa durch austretendes Benzin, ist es besser sie im Fahrzeug zu lassen und auf die Rettungsdienste zu warten. Wenn allerdings Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen, dann sollten man keine Angst haben kräftig zuzupacken, um die Person zu befreien. Schlimmer Verletzungen als durch den Unfall kann man der Person nicht zufügen, aber vielleicht rettet es jemanden das Leben.
Erste-Hilfe leisten
Meistens sind die Rettungsdienste innerhalb von 10 min an der Unfallstelle. Trotzdem kann es nötig sein in dieser Zeit Erste-Hilfe zu leisten. Ist die Person bei Bewusstsein, sollte man mit ihr sprechen, beruhigen und gut zusprechen. Die Verletzungen versorgt man mit dem Material aus dem Verbandskasten.
Bewusstlose Verletzte bringt man an einer sicheren Stelle in die stabile Seitenlage. Dabei unbedingt auf Gefahr durch Unterkühlung achten! Die Personen sollten mit einer Rettungsdecke warm gehalten werden. Lebenswichtige Funktion sollten unbedingt überprüft werden.
Bei unregelmäßiger oder ausgesetzter Atmung muss man mit der Herz-Lungen Wiederbelebung beginnen. Dabei kniet man neben dem Verletzten und legt beide Hände übereinander auf den Brustkorb. Mit durchgestreckten Armen und etwa 100-120 Druckstöße pro Minute beginnt man mit der Herzmassage. Nach je 30 Druckstößen beatmet man den Verletzten entweder Mund zu Mund oder Mund zu Nase. Die Wiederbelebungsmaßnahmen so lange durchführen bis der Notarzt eintrifft!
Eine Gruppe anweisen
Sind mehrere Unfallhelfer vor Ort, muss einer den Ton angeben. Trau dich klare Anweisungen zu formulieren und Aufgaben zu verteilen. Fordere Zuschauer zur MIthilfe auf oder schicke Gaffer weg.