Immer wieder hört man, Flip Flops, High Heels oder gar Barfuß fahren sei verboten. Verständlich, dass man im Sommer mit etwas leichterem Schuhwerk unterwegs ist und sich damit auch hinters Steuer setzt. Aber macht man sich tatsächlich strafbar?
Nein, strafbar ist es nicht, es besteht kein Ausdrückliches Verbot, sich mit Flip Flops, High Heels oder barfuß hinters Steuer zu setzen. Anders ist es bei Berufskraftfahrern, bei Dienstfahrten müssen laut Gesetz, feste und geschlossene Schuhe getragen werden.
Schuhproblematik beim Unfall
Problematisch kann es jedoch bei einem Unfall werden. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass jeder Verkehrsteilnehmer für die Verkehrssicherheit seines Fahrzeugs sorgen muss. So kann das Gericht entscheiden, dass durch das Tragen von offenen Schuhen die Sorgfaltspflicht verletzt wird. Denn mit „unpassendem“ Schuhwerk kann der Fahrer leichter von den Pedalen rutschen, oder sie Schuhe verhaken sich. Dies kann wichtige Sekunden im Fall einer Gefahrenbremsung kosten.
Im Rahmen einer Verkehrskontrolle ist allerdings nicht mit einem Bußgeld wegen der Schuhe zu rechnen.
Versicherung zahlt trotzdem
Die Kfz-Versicherung übernimmt Haftpflicht-Schäden in jedem Fall, unabhängig vom Schuhwerk. Ob jedoch aber die Vollkasko-versicherung greift, hängt vom Einzelfall ab. Das muss individuell mit der Versicherung geklärt werden.
Sicher ist sicher
Für eine sichere Fahrt empfiehlt es sich doch mit geeigneten Schuhen Auto zu fahren. So lassen sich auch Streitigkeiten mit der Versicherung vermeiden. Ein guter Tipp ist es, sich ein Paar „Fahrerschuhe“ ins Auto zu legen. Diese können dann auch im Notfall angezogen werden, wenn die Füße nach einer durchtanzten Nacht schmerzen.