Die MPU - Nur ein Idiotentest?

Wenn landläufig die Rede von „Idiotentest“ ist, meinen wir die MPU – die Medizinisch-Psychologische Untersuchung. Es kursieren viele Gerüchte über das warum man zu einer MPU muss und welche Fragen bzw. Test auf einen zukommen. Hier ein paar Informationen, was wirklich hinter dem „Idiotentest“ steckt.

 

Wann wird eine MPU angeordnet?

Eine MPU wird immer dann angeordnet, wenn die Fahrerlaubnisbehörde Zweifel an der Eignung einer Person zum Führen eines Kraftfahrzeuges hat.

In der Praxis wird eine MPU häufig bei Alkoholdelikten mit einer Blutalkoholkonzentration von 1,6 Promille oder mehr angeordnet, sowie Tabletten- und Drogenmissbrauch. Auch bei wiederholten Zuwiderhandlungen im Straßenverkehr (Punkte) kann eine Untersuchung angeordnet werden.

Ob eine MPU durchgeführt wird, entscheidet letzendes die Führerscheinstelle.

 

Was gehört zu einer MPU?

Im Rahmen eines Medizinisch-Psychologischen Gutachtens, soll nachgewiesen werden, dass man wieder geeignet ist am Straßenverkehr teilzunehmen. Dazu gehört neben psychologischen Aspekten gerade auch bei Drogen- oder Alkoholmissbrauch der Nachweis, dass man abstinent ist.

Der Ablauf der MPU ist klar geregelt und gliedert sich in vier Teilbereiche

schriftliche Befragung

medizinische Untersuchung (hier werden häufig die Abstinenzbelege gefordert)

Leistungstests

psychologische Untersuchung

 

Schriftlicher Teil

Der schriftliche Teil umfasst Angaben zur Person, das heißt Lebenslauf, Vorgeschichte, Erkrankungen und Untersuchungsanlass.

 

Medizinische Untersuchung

Im Anschluss an den schriftlichen Teil erfolgt eine ärztliche Untersuchung. Dabei können Blut-, Urin- und Haarproben entnommen werden. Außerdem beinhaltet die Untersuchung eine Gespräch zu den Hintergründen der Verkehrsauffälligkeit.

 

Leistungstest

Hier wird das Leistung- und Konzentrationsvermögen getestet. Mit diesem Test wird bestimmt, ob man physisch in der Lage ist im Straßenverkehr teilzunehmen und ein Fahrzeug zu bedienen.

 

Psychologische Untersuchung

Anschließend findet ein Gespräch mit einem psychologischen Gutachter statt. Das Gespräch dauert in etwa eine Stunde. Insbesondere geht es bei diesem Gespräch darum, ob das Verhalten, das zur MPU geführt hat, geändert wurde. Wichtig ist hierbei Ehrlichkeit gegenüber dem Gutachter.

 

Aufgrund der Untersuchungsergebnisse wird entschieden, ob die MPU bestanden wurde. Normalerweise wird das Gutachten etwa zwei Wochen nach der MPU auf dem Postweg zugestellt.

 

 

Im Endeffekt handelt es sich also keineswegs um einen Idiotentest, sondern um einen medizinische und psychologische Bewertung, ob man nach groben Verstößen, wie Alkohol- und Drogenmissbrauch wieder tauglich ist ein Fahrzeug zu führen. Die MPU lässt sich nur dann umgehen, wenn man 15 Jahre auf ´seinen Führerschein verzichtet und ihn anschließend komplett neu mach.